Er hat wahrscheinlich in der Teilung der Güter mit seinem Bruder Gebhard die Gebiete in unserer Gegend erhalten und wird zwischen 1122 und 1160 des öfteren bezeugt:
1134 verkaufte er dem Edlen Pilgrim von Weng (Puchheim) die Brücke über die Vöckla. Diese Urkunde enthält die erst Erwähnung von Vöcklabruck, weshalb unsere Bezirksstadt im Jahre 1984 ihr 850 Jahr Jubiläum feierte.
Graf Adalbert II. gibt für die Seele seiner Eltern und auf die Bitte Abt Ulrichs II. von Kremsmünster dem Kloster sechs Huben zwischen dem oberen und dem unteren Thissenbach und in weiterer Folge mit seiner Gemahlin Gertrud zwei Huben in Viechtwang, damit dort eine Kirche erbaut werde, die am 27. 12. 1159 von Bischof Konrad von Passau eingeweiht und zur Pfarrkirche erhoben wurde. Jahrhunderte später wurde sie in barockem Stil umgestaltet. „Und so kündet noch heute die mächtige Barockkirche, oft als Dom des Almtales bezeichnet von glanzvollen Zeiten:“[1] Bei der Burg Scharnstein[2] ist eine Hinweistafel angebracht, die die Grafen von Rebgau als Erbauer dieser Burg nennt, „deren Mauerreste heute noch als Burgruine auf dem markanten Felsen im Thissenbachtal beredtes Zeugnis geben von einstiger Macht und Größe der damaligen Herrscher“[3]. Grundlage für diese Feststellung ist die oben erwähnte Schenkung von Adalbert im Thissenbachtal.
Adalbert stand mit seinem Bruder in freundschaftlicher und auch verwandtschaftlicher Beziehung zu Markgraf Leopold III., dem Heiligen und Landespatron von Oberösterreich, Niederösterreich und Wien. Unter seinem geistigen Einfluss lassen sich die vielen frommen Werke der Grafen von Poig-Rebgau verstehen[4]. Adalbert tritt des öfteren als Zuge und Unterfertiger bei Urkunden auf, was ebenfalls auf die enge Beziehung zum Markgrafen schließen lässt. 1135 bezeugt er mit seinen Brüdern eine Schenkung des Hl. Leolold nach Aldersbach; ebenfalls 1136, als der Markgraf den Stiftungsbrief von Klosterneuburg ausstellt. Weiters fertigte er die Stiftungsurkunde seiner Schwägerin Hildburg die 1144 nach den Tod ihres Gatten Gebhard von Poigen mit ihrem Sohn Hermann das Benediktinerstift St. Lambrecht in Altenburg im Waldviertel gründete. Unter dem heute prächtig dastehenden Barockstift sind Ausgrabungen zu sehen mit Mauerwerk aus der Gründungszeit, so auch eine Veitskapelle, was insofern auffällig ist, da ja auch in Regau eine Vituskirche steht, die möglicherweise auf die Grafen von Rebgau zurückgeht. Ob zwischen diesen beiden Patronaten ein Zusammenhang besteht, müsste noch erforscht werden.
Urkundlich scheint Graf Adalbert II. von Rebgau das letzte Mal 1159 als Zeuge auf, als Bischof Konrad von Passau die Kirche St. Ägid und Schöndorf dem Stift St. Florian übergibt, sodass man annehmen kann, dass er um 1160 verstorben sein dürfte.
[1] Bezirkshauptmann von Gmunden Mag. Franz Hufnagl in seinem Geleit zur Festschrift 850 Jahre Viechtwang, 6.
[2].Bis 1976 hieß die Gemeinde Scharnstein Viechtwang.
[3] Hufnagl F., in: Festschrift 850 Jahre Viechtwang, 6.
[4] Leitner, F., 200 Jahre Pfarre Regau, 7.