Entstehung der Ortsgemeinde

Die Marktgemeinde Regau heute

Fläche: 33,98 km²

Seehöhe: 429 m (Ortszentrum)

35 Ortschaften:
Alm, Burgstall, Dorf, Dornet, Eck, Geidenberg, Hattenberg, Himmelreich, Hinterbuch, Hub, Kirchberg, Lahn, Lixlau, Mairhof, Neudorf, Oberkriech, Oberregau, Pilling, Preising, Pürstling, Regau, Reith, Riedl, Ritzing, Roith, Rutzenmoos, Schacha, Schalchham, Schönberg, Stölln, Tiefenweg, Unterkriech, Wankham, Weiding, Zaissing

Einwohner: 6.780 (1.1.2021)

Haushalte: 2.667 (1.1.2021)

Im März 2000 wurde Regau zur Marktgemeinde erhoben.

Historisches - Die Entstehung der Ortsgemeinde Regau

Neuordnung im Jahr 1850

Abtretung von Gemeindegebiet an Vöcklabruck im Jahr 1938


Der Verlauf der Grenzen zwischen Regau und Vöcklabruck ergab in der Geschichte beider Gemeinden viele Berührungspunkte, umso mehr, als auch die Pfarr- und Schulsprengel von Vöcklabruck größere Teilgebiete des Regauer Gemeindegebietes in sich schlossen.

Die größte und für Regau infolge des Steuervorteils zugleich wertvollste war die Katastralgemeinde Wagrain. Dieser Umstand lässt es verständlich erscheinen, dass die Stadt Vöcklabruck, die noch dazu auf drei Seiten vom Regauer Gemeindegebiet umschlossen war, schon bei der Gründung der Ortsgemeinde Regau alle Anstrengungen machte, sich dieses ertragreiche und für die Entwicklung der Stadt wichtige Gebiet zu sichern. An solchen Versuchen hat es dann auch in der Folge nicht gefehlt.

Erst die politischen Umwälzungen im Jahre 1938 ermöglichten es Vöcklabruck, die Abtretung von elf Regauer Ortschaften an Vöcklabruck durchzusetzen, die mit 1. Jänner 1939 wirksam wurde.

Am 25. Mai 1938 schreibt der Vöcklabrucker Bürgermeister an den Regauer Bürgermeister und Ortsgruppenleiter der NSDAP Karl Schwarzäugl: „Der Stadtgemeinde Vöcklabruck wird als künftiger Kreisstadt und als Wirtschaftszentrum des großen politischen Bezirkes Vöcklabruck unter der nationalsozialistischen Führung eine Aufgabe zufallen, die über den gewöhnlichen Wirkungskreis einer Ortsgemeinde weit hinausgeht. Zur Erfüllung dieser Aufgaben muß nun ernsthaft darangegangen werden, das unnatürlich kleine Gebiet der Stadtgemeinde Vöcklabruck entsprechend zu vergrößern.“

Am 17. Juni 1938 haben Bürgermeister Hermann Stadtlbauer, Vöcklabruck, und Bürgermeister Karl Schwarzäugl, Regau, eine „Vereinbarung über die Eingemeindung von Gebietsteilen der Ortsgemeinde Regau in das Gebiet der Stadtgemeinde Vöcklabruck“ verabredet und vorbehaltlich der Genehmigung durch den Gauleiter der NSDAP und Landeshauptmann August Eigruber abgeschlossen. Derzufolge tritt Regau die Gebietsteile freiwillig ab und erhält von Vöcklabruck 20% der jeweiligen Lohnabgaben der Eternitwerke.

In einem Beratungsprotokoll der Gemeinde Regau vom 2. Februar 1939 ist die Ansprache von Bürgermeister Schwarzäugl festgehalten, in der er unter anderem ausführte: „... Eine große Entscheidung wurde in der Eingemeindungsangelegenheit gestellt. Daß das links der Ager gelegene Gemeindegebiet der Gemeinde Regau nach Vöcklabruck eingemeindet wurde, war unaufhaltsam. Hätte die Gemeinde Regau nicht freiwillig zugestimmt, so wäre die Entscheidung vom Gauleiter im Sinne unserer Zustimmung erfolgt. Infolge der Gesetzesänderung in steuerrechtlicher Hinsicht erleidet die Gemeinde Regau in ihren Einnahmen durch den Verlust des Hatschekwerkes keinen wesentlichen Ausfall. Ich bitte daher, in dieser Hinsicht die Bevölkerung bei erwiesener Notwendigkeit aufklären zu wollen. ... “

Somit hatte Regau an Vöcklabruck folgende Ortschaften abzutreten: Buchleithen, Dörfl, Freileithen, Haselberg, Kalchofen Oberhaus, Pfarrhofgries, Schöndorf, Vornbuch, Wagrain, Ziegelwies.

Von 1850 bis 1938 gehörten also viele bedeutende Gebäude, Betriebe und Einrichtungen zur Gemeinde Regau: Kirche zu Maria Schöndorf, Dörflkirche St. Ägidi, Pfarrhof Vöcklabruck, Bahnhof Vöcklabruck, Schloss Wagrain, Schloss Schöndorf mit der Eisenwaren- und Feilenfabrik des Isidor Braun, die Eternitwerke Ludwig Hatschek, ...