URGESCHICHTLICHES UND URKUNDLICHES

Bereits vor mehr als einem Jahrtausend, im Mai 801, wurde der Ort Repagove - Rebengau - zum ersten Mal urkundlich erw�hnt. Doch schon viel fr�her muss an der Geschichte unserer Region geschrieben worden sein: Funde aus der Bronzezeit (ca. 1800 bis 800 vor Christi Geburt) deuten auf eine sehr fr�he Besiedelung hin. Zur R�merzeit m�ssen Teile Regaus bereits verkehrsm��ig erschlossen gewesen sein. Auf bayerische Besiedelung weisen die Ortsnamen Preising und Wankham hin, auf Reste r�mischer Bev�lkerung l��t die Bezeichnung Schalchham schlie�en.

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Original Stiftungsurkunde

 

REGAU IM 12. JAHRHUNDERT

Im 12. Jahrhundert war dann die Rede vom "Comitat von Rebgau". Es umfasste den Landstrich s�dlich der V�ckla und Ager bis nach Wankham an der Einm�ndung des Aurachbaches in die Ager. Beherrscht wurde es von den Grafen von Poigen Reb(e)gau, deren Burg sich etwa an der Stelle der heutigen Vituskirche erhob. In einer Urkunde des Erzstiftes Salzburg vom 29. August 1134 ist zu lesen, dass der Edelfreie Pilgrim von Weng vom Grafen Adalbert von Regau die Br�cke �ber die V�ckla kaufte. Das Erbe der Grafen von Poigen-Rebgau fiel an die ihnen verwandten Babenberger. Es hei�t sogar, dass das Wappen derselben, der rot-wei�-rote Bindenschild, die �sterreichischen Nationalfarben, auf die Regauer Grafen zur�ckzuf�hren sei.

 

REGAU ZUR ZEIT DER REFORMATION

Wie der Chronist verzeichnete, bekannte sich schon 1563 ein Gro�teil der hiesigen Bev�lkerung zur Lehre Martin Luthers. Nach dem General-Reformationspatent mu�ten bis 12. April 1626 alle Protestanten entweder den katholischen Glauben annehmen oder auswandern, und dennoch mu�te noch mehr als hundert Jahre sp�ter festgestellt werden, dass die protestantische Lehre nach wie vor nicht ausgerottet war. Im Juni 1752 begann man mit der zwangsweisen "Translocation" von 40 bis 50 Anh�ngern der Lehre Luthers nach Siebenb�rgen.

 

REGAU GEGEN NAPOLEON

Harte Zeiten brachen f�r Regau mit den Franzosenkriegen an. 1800 war die Ebene zwischen V�cklabruck und Oberregau sogar "der Schauplatz eines sehr bedeutenden Gefechtes" zwischen �sterreichischen und napoleonischen Soldaten. 1827 wurde die B�rgergarde aufgestellt, um die Bev�lkerung Regaus vor den marodierenden Soldaten zu sch�tzen. Damit war der Grundstein f�r unser B�rgerkorps gelegt, das in seinen farbenpr�chtigen Uniformen - die zum Teil an die Franzosenzeit, zum Teil an die alt�sterreichische Armee erinnern - heute noch Feste in Regau versch�nert.

 

EINGLIEDERUNG VON ANDEREN GEMEINDEN IM 19. JAHRHUNDERT

Zwischen 1810 und 1816 kamen das Innviertel und das westliche Hausruckviertel an Bayern. Die Agerbr�cke zwischen V�cklabruck und Regau bildete die Grenze: W�hrend V�cklabruck bayerisch war, blieb Regau �sterreichisch. Im Jahr 1850 erfolgte die Neuordnung der politischen und Verwaltungseinteilung auf der Basis der Katastral(Steuer-)gemeinden. Aus wirtschaftlichen Gr�nden erkl�rten die Katastralgemeinden Rutzenmoos, Oberkriech, Wagrain und Neudorf bereits kurz nach der Konstituierung ihre Bereitschaft, sich der Gemeinde Regau einzugliedern. Im selben Jahr wurde die erste Gemeindevertretung gew�hlt und Franz Puchegger zum B�rgermeister berufen. 1873 bekamen Rutzenmoos und Regau je ein Postamt. 1896 wurde mit dem Bau des Altenheimes - fr�her Armenhaus - begonnen, der 1898 vollendet und 1927 vergr��ert wurde.

 

REGAU VERLIERT GEBIETE AN V�CKLABRUCK

Die Tage des Februars 1938 waren spannungsgeladen. Am 5. M�rz fand die letzte Sitzung des Gemeinderates von Regau vor dem Umbruch statt. Der Anschlu� �sterreichs an das Deutsche Reich vollzog sich am 13. M�rz 1938, und zwei Tage sp�ter waltet der NS-B�rgermeister und Ortsgruppenleiter der NSDAP, Schwarz�ugl, seines Amtes.

Eine gro�e Feier mit dem Motto "Ein Volk, ein Reich, ein F�hrer" wurde in Regau abgehalten. Mit Kundmachung des Gauleiters des Gaus Oberdonau vom 17. September 1938 wurde den langj�hrigen Bestrebungen der Stadtgemeinde V�cklabruck, betreffend die Abtretung der zur Gemeinde geh�renden Gebiete der Katastralgemeinde Wagrain, entsprochen. Die Grenz�nderung, von der die zur Gemeinde Regau geh�renden Ortschaften Sch�ndorf, D�rnau, Wagrain, Oberhaus, Ziegelwies, Freileiten, Buchleiten, Fornbuch, Pfarrhofgries, D�rfl und Haslberg betroffen waren, trat mit 1. Januar 1939 in Kraft. Es scheint selbstverst�ndlich, dass diese "Grenzkorrektur" seitens V�cklabruck vehement angestrebt wurde, lagen doch bedeutende Bauwerke - wie Bahnhof und Eternitwerke im Gebiet der Gemeinde Regau. F�r das nunmehrige auf 33,984 km� geschrumpfte Regau hatte der Verlust dieser wichtigen Gebiete jedoch gro�e wirtschaftliche Auswirkungen.

 

2. WELTKRIEG

W�hrend des Zweiten Weltkrieges fielen im Gemeindegebiet 106 festgestellte Bomben, wobei die Ortschaften Lixlau und Zai�ing besonders betroffen waren. Insgesamt mu�ten in den beiden Weltkriegen rund 320 Gemeindeeinwohner ihr Leben lassen.

Im November 1944 und nach Kriegsende kamen viele Fl�chtlinge aus Siebenb�rgen und Jugoslawien in die Gemeinde, wo sie sich in m�hevoller Arbeit eine neue Existenz aufbauten.

Am 26. Mai 1945 ernannte die amerikanische Milit�rregierung in V�cklabruck den Land- und Gastwirt Karl Reiter zum B�rgermeister. Ein Wohnungsausschu� wurde bald darauf gebildet.

Da aufgrund einer beh�rdlichen Verf�gung die Wasenmeistereien aufgel�st wurden, wurde in Regau auf den Bauernfeindgr�nden eine Tierk�rperverwertung errichtet.

 

REGAU NACH DEM KRIEG

Im Januar 1946 erfolgte die Neukonstituierung des Gemeindeausschusses und des Gemeindevorstandes, der sich wie folgt zusammensetzte: 16 �VP-Mandatare und 8 SP�-Mandatare.

Zwischen 1960 und 1962 f�hrte der Bau der Westautobahn durch das Gemeindegebiet. Diese Stra�e brachte f�r die Gemeinde eine erhebliche Verbesserung der Infrastruktur mit sich.

gwappen.jpg (24147 Byte)Seit dem 17. Februar 1981 hat die Gemeinde ein Wappen, das sich auf die Geschichte von Regau bezieht:

Die rote Weintraube mit Bl�ttern im goldenen Schildhaupt weist darauf hin, dass in fr�heren Zeiten in unserer Gemeinde Weinbau betrieben wurde.

Darunter auf rotem Grund ein goldener gefl�gelter Schwertarm - das Wappenbild des Grafen Herbersleben. Jakob Herbersleben hatte von 1483 bis 1504 die Gro�pfarre V�cklabruck inne und lie� in dieser Zeit die Kirche von Regau neu gestalten und sein Wappen an die Eingangst�r der heutigen Pfarrkirche setzen.

Heute ist Regau eine weiter aufstrebende Gemeinde mit ca. 5.500 Einwohnern, die in etwa 2.000 Haushalten wohnen. Das Gemeindgebiet umfa�t rund 34km� Auf dem Gemeindegebiet von Regau sind ca. 90 Betriebe angesiedelt, in denen ca. 2.000 Menschen besch�ftigt sind.

Mit 6. M�rz 2000 wurde die Gemeinde Regau zur Marktgemeinde erhoben. Verleihungsurkunde-Markterhebung.jpg (38439 Byte)

Im Jahr 2001 wird die erste urkundliche erw�hnung von Regau mit einem gro�en Jubil�umswochenende gefeiert. Bis dahin werden viele Veranstaltungen unter dem Motto "1200 Jahre Regau" abgehalten.

Weitere Bilder �ber Regau finden sie hier: